Krise schmälert Rücklagen des Bruckmühler Freibades
Bruckmühl – Im Bruckmühler Freibad ist eine aufregende Saison zu Ende gegangen. Noch vor einem Jahr war nicht klar, ob es 2020 überhaupt wieder öffnen würde. Mit Michael Wagner-Fischer fand der Schwimmbadverein im November einen neuen Vorsitzenden, der sich mit seinem Team ehrenamtlich für die Rettung des Freibades engagieren wollte. Doch die erste „neue“ Saison hätte für sie wahrlich nicht schwieriger starten können als inmitten der Corona-Pandemie.
Schwerer Neustart mit Abstandsregeln
So konnte das Bad nicht im Mai, sondern erst am 12. Juni und damit statt an wie im Vorjahr 121 nur an 87 Tagen öffnen. Nur 200 Besucher durften das Areal gleichzeitig betreten. Nur 37 Schwimmer, 20 Nichtschwimmer und sechs Kleinkinder durften zur gleichen Zeit in die Becken. „Und doch hatten wir mit 13944 Badegästen nur 4500 Besucher weniger als im vergangenen Jahr“, ist Wagner-Fischer zufrieden.
Zudem forderte das besondere Badejahr vom Team viel Kreativität und von den Besuchern viel Disziplin. „Ich bin wirklich sehr stolz darauf, dass die Corona-Maßnahmen so gut angenommen und eingehalten wurden“, resümiert der Vereinschef.
Trotzdem war der Personalbedarf größer als in normalen Jahren. 37 Mitarbeiter wurden auf 450-Euro-Basis für Kasse, Aufsicht und Technik eingestellt. „Darunter sehr viele Abiturienten, die hoffentlich in der nächsten Saison wieder mit im Boot sind“, ist Wagner-Fischer zuversichtlich. Ehrenamtliche Tätigkeiten waren unter Corona-Bedingungen nicht erlaubt. Also übernahmen die „Minijobber“ auch die Sanierungsarbeiten im Freibad. Becken und sämtliche Gebäude wurden frisch gestrichen. Die Fertigstellung der Renovierung der Kneipp-Anlage musste aufs nächste Jahr verschoben werden. Dann steht auch die Installation einer neuen Solarabsorberanlage an. Die alte „verabschiedete sich“ kurz nach Saisoneröffnung. „Zum Glück hatten wir einen schönen Sommer und konnten die Wassertemperatur von 24 Grad Celsius allein durch die Außentemperaturen halten und teilweise mit 30 Grad Celsius sogar überbieten“, so Wagner-Fischer. Dass der Kauf einer neuen Anlage möglich wird, ist der Spende eines Bruckmühler Unternehmens zu verdanken.
Krise schlägt sich auch in Zahlen nieder
Wie in allen Bereichen hat das Corona-Jahr auch in den Büchern des Schwimmbadvereines seine Spuren hinterlassen. Einnahmen von circa 100000 Euro stehen bis zum Ende des Jahres Ausgaben von 136000 Euro gegenüber. Allein die Personalkosten waren um 40 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Der Ausgleich konnte über vorhandene Rücklagen erfolgen. Doch die sind nun geschrumpft. „Dabei brauchen wir ein finanzielles Polster, um eventuelle technische Ausfälle sofort abfedern zu können“, betont der Vorsitzende. Unterstützt wird der Schwimmbadverein von der Marktgemeinde jährlich mit 30000 Euro. In diesem Jahr erhielt er zudem eine Corona-Soforthilfe von 9000 Euro und Spenden in Höhe von etwa 10000 Euro. „Doch der Erhalt des Bades ist vor allem durch unsere Mitglieder möglich“, betont Wagner-Fischer. Derzeit sind es 1900. Neue sind jederzeit willkommen. Bis Ende Oktober wird das Freibad nun winterfest gemacht.
Mit Blick auf die nächste Saison hofft der Schwimmbadverein auf „ein Ende der Corona-Krise und bestes Wetter, damit wir unseren Tag der offenen Tür nachholen und die vielen Ideen wie beispielsweise Themenabende endlich umsetzen können.“