Schwimmbad vor dem Aus?

Traditionsgemäß öffnet das Bruckmühler Schwimmbad stets am Muttertags-Samstag seine Pforten, doch der ist heuer schon vorbei. Noch immer gibt es keinen Eröffnungstermin, denn es müssen nach einer gesetzlichen Anpassung erst die Personalsituation geklärt sowie organisatorische Änderungen vorgenommen werden.

Bruckmühl – Diese sollen bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Mittwoch, 6. Juni, um 18.30 Uhr im Schwimmbad beschlossen werden. Von diesem Beschluss hängt nicht nur der Eröffnungstermin, sondern der gesamte Weiterbetrieb der beliebten Einrichtung ab.

In der jüngsten Mitgliederversammlung des Schwimmbadvereins im Gasthaus Schäffler in Vagen blickte Vorsitzender Stefan Prade zwar auf ein erfolgreiches Badejahr 2017 mit leicht gesteigerten Umsatz- und Mitgliederzahlen zurück. Der von Schatzmeisterin Gabi Prade vorgelegte Kassenbericht wies ein Jahres-Plus aus.

Düstere Wolken legten sich aber beim Ausblick des Vorstands auf die Saison 2018 über die Veranstaltung –- denn: Die bisher private Einrichtung wird inzwischen als „öffentliches Schwimmbad“ eingestuft. Dies hat zur Folge, dass statt des bisherigen Ein-Personen-Betriebs (Kasse, Aufsicht, Technik) künftig mindestens zwei Personen notwendig sind. „Mit dem uns derzeit zur Verfügung stehenden Personal kann der Betrieb nicht im gewohnten Umfang aufrecht erhalten werden“, erklärte Stefan Prade gegenüber unserer Zeitung.

Der Vorstand des 1972 gegründeten und rund 3600 Mitglieder zählenden „Vereins zur Förderung des Schwimmsports“ hat schon ein organisatorisches Konzept erarbeitet. Es sieht vor, dass künftig an den Vormittagen nur noch Dauerkarteninhaber per Kartenleser Zutritt bekommen. Ferner sollen die bisherigen Öffnungszeiten von 7 bis 20 Uhr auf künftig 8 bis 19 Uhr verkürzt werden.

Für eine breitere Ausstattung der Personaldecke werden zudem neue Aufsichten gesucht. Voraussetzungen für eine Anstellung auf 450-Euro-Basis sind ein Erste-Hilfe-Kurs, sicheres sportliches Schwimmen und die Bereitschaft zur Weiterbildung im Bereich „Erste Hilfe und Wasserrettung“. Ebenso werden Kassenkräfte gesucht. Interessenten werden gebeten, sich unter info@schwimmbad-bruckmuehl.de beim Vorstand zu melden.

„Über die von mir vorgeschlagenen Änderungen müssen die Mitglieder bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 6. Juni abstimmen. Erst nach einem entsprechenden Beschluss können wir in die Badesaison 2018 starten“, unterstreicht Stefan Prade.

Den Zeitaufwand, bis das Bad heuer eröffnen kann, bedauert auch Bürgermeister Richard Richter. Er ist qua Satzung Zweiter Vorsitzender des Vereins. Dieser habe über 40 Jahre lang „hervorragenden Badebetrieb“ geleistet und durchlebe nun eine schwierige Zeit. „Durch regelmäßige Rechtsprechung und gesetzliche Anpassungen müssen auch die Bedingungen und Voraussetzungen im Bruckmühler Schwimmbad überprüft und rechtssicher gehalten werden. Dies hat Herr Prade verantwortlich und umsichtig eingeleitet“, so Richter.

Landratsamt sucht nach Altlasten

Dem Vorsitzenden selbst verursacht noch eine weitere Angelegenheit Stirnrunzeln: Das Landratsamt führt landkreisweit auf der Suche nach Altlasten Probebohrungen in alten Kiesgruben durch – auch im Bereich des Bruckmühler Schwimmbades. Grund: „Das ganze Areal diente früher als Kiesgrube, aus der unter anderem für den seinerzeitigen Ausbau der Staatsstraße 2078 der Kies entnommen wurde“, berichtet Stefan Prade.

Während es nach einer ersten Probebohrung zunächst Entwarnung gegeben habe, soll jetzt eine weitere Bodenuntersuchung vorgenommen werden. „Der Schwimmbadverein ist hier in enger Abstimmung mit der Marktgemeinde und dem Landratsamt“, betont der Vorsitzende, der auch in dieser Angelegenheit auf ein „Happy End“ hofft. 

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